Obwohl die meisten Gäste in einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus eine angenehme Zeit verbringen wollen, kommt es immer wieder vor, dass sich ein Gast nicht an die Hausregeln hält und unangenehm auffällt. Solche Problemgäste können zu einer großen Belastung für dich als Vermieter sowie für andere Gäste oder Nachbarn werden. Daher ist es wichtig, solche Mieter so früh wie möglich zu erkennen und im besten Fall abzuweisen. Dies erlaubt dir als Vermieter, ein positives Erlebnis für alle Beteiligten zu schaffen.

Doch wie schafft man es, Problemgäste zu erkennen und so mit ihnen umzugehen, dass es möglichst wenig Konfliktpotenzial gibt? Diesen Fragen möchte ich in diesem Artikel auf den Grund gehen und dir Tipps mit auf den Weg geben, wie du mit Problemmietern umgehst und sie so schnell wie möglich loswirst!

Was sind die häufigsten Probleme mit Feriengästen?

Damit du ein Bild davon bekommst, welche Probleme mit schwierigen Gästen auf dich zukommen können, schauen wir uns die wichtigsten Vorfälle an: Die häufigsten Probleme mit Gästen in der Ferienwohnung sind Lautstärke, Unordnung und mangelnder Respekt vor Eigentum und Nachbarn. Es kommt vor, dass Vermieter sich mit Beschwerden von Nachbarn auseinandersetzen müssen oder die Ferienwohnung verwüstet vorfinden. Ein weiteres Problem ist: Der Feriengast zahlt nicht, zahlt nicht alles und du bleibst auf den Kosten sitzen.

Doch wenn man diese Probleme frühzeitig erkennt, entsprechende Maßnahmen trifft, um diese Probleme einzudämmen oder sogar zu verhindern, besteht die Möglichkeit, die Situation schnell zu lösen oder sogar gar nicht entstehen zu lassen. Schauen wir uns also an, wie du Problemgäste erkennst und welche Maßnahmen du ergreifen kannst.

Problemgäste in der Ferienwohnung häufig Lärmbelästigung die Folge
Egal, ob Lärmbelästigung, mutwillige Zerstörung, fehlende Bezahlung oder Ärger mit den Nachbarn – Problemgäste sind für jeden Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern eine Herausforderung!

Wie erkenne ich Problemgäste?

Wenn du schon etwas länger in der Kurzzeitvermietung tätig bist, hast du sicherlich bereits einige Erfahrungen mit unangenehmen Gästen gemacht. Doch gerade zu Beginn der Vermietertätigkeit kann man die Situation oft noch nicht so gut einschätzen. Dabei ist es essenziell, dass du dich rechtzeitig auf mögliche Problemfälle vorbereitest und weißt, wie du reagieren solltest. Ein guter Ausgangspunkt dafür ist es, die Zeichen frühzeitig zu erkennen.

Zuordnung in Gästegruppen

Natürlich kann man Gäste nicht pauschal in Gruppen einordnen und ihnen entsprechende Eigenschaften zuschreiben. Doch man kann mit Wahrscheinlichkeiten arbeiten. Bei Geschäftsreisenden, Paaren oder Senioren ist die Wahrscheinlichkeit von Konflikten oder den oben beschriebenen Problemen vergleichsweise gering. Anders sieht es bei Familien und Gruppen aus. Lautstärke oder Unordnung können hier mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auftreten. Schau dir deine Gäste also im Vorhinein an und überlege, wie hoch das Konfliktpotenzial ist, bevor du die Buchung bzw. Anfrage annimmst.

Anzeichen vor der Buchung

Manchmal stellen sich Problemgäste schon vor der Buchung als solche heraus. Häufig kann man schon anhand ihrer Fragen erkennen, ob sie problematisch sein könnten. Wenn ein Gast etwa ständig über den Preis verhandeln möchte oder nach Rabatten fragt, solltest du vorsichtig sein. Stelle hier klare Regeln auf und verzichte im Zweifelsfall auf die Buchung. Und bedenke immer: Auch wenn deine Geduld auf die Probe gestellt wird, versuche höflich zu bleiben und halte deine Richtlinien ein.

Außerdem kannst du ruhig auf dein Bauchgefühl hören. Wenn jemand unseriös wirkt oder dir suspekt erscheint, dann verzichte auf die Vermietung. Versuche jedoch vorher, etwas mehr über den Gast in Erfahrung zu bringen, um nicht voreilig zu entscheiden. Nicht zuletzt kannst du dir auch die Bewertungen des Gastes auf Plattformen wie Airbnb durchlesen, um einen Eindruck vom Gast zu bekommen und Anzeichen für problematisches Verhalten zu erkennen.

Anzeichen während des Aufenthaltes

Auch während des Aufenthaltes gibt es Anzeichen, die Problemgäste erkennbar machen. Schon bei der Ankunft der Gäste gibt es Anzeichen: Nehmen sie einen ungewöhnlich hohen Aufwand in Kauf, um einzuchecken? Sind sie unhöflich zu dir oder deinem Personal? Schaue in solchen Situationen genauer hin. Hier solltest du aufmerksam sein und Zeit in die Kommunikation mit dem Gast investieren, um Konfliktsituationen zu vermeiden.

Was kann man tun, um Problemgäste abzuschrecken?

Die beste Möglichkeit, um sicherzustellen, dass deine Ferienwohnung nicht von Problemgästen belagert wird, ist es, schon die Beschreibung deiner Ferienwohnung so zu gestalten, dass deine Regeln klar werden. Hier kannst du beispielsweise deutlich machen, dass du auf Gastfreundschaft und Respekt setzt und keine Gäste akzeptierst, die diese Werte missachten. Außerdem solltest du dich in der Beschreibung klar positionieren und mitteilen, dass du keine Partygäste in deiner Wohnung akzeptierst. So hast du die Chance, schon vor der Buchung die richtigen Gäste anzusprechen und die Wahrscheinlichkeit zu minimieren, dass deine Ferienwohnung von Problemgästen gebucht wird.

Stelle zudem eine klare Hausordnung auf und kommuniziere diese während des Buchungsprozesses. Im Idealfall lässt du dir die Kenntnisnahme der Hausregeln schriftlich bestätigen, um auch rechtlich abgesichert zu sein. Im gleichen Zuge ist auch ein Mietvertrag empfehlenswert. Dieser gibt dir die Möglichkeit, Regeln bezüglich der Vermietung aufzustellen und den Gast rechtlich zu verpflichten, sich an diese Regeln zu halten. Des Weiteren kannst du im Mietvertrag auch eine Kaution festlegen, die du einsetzen kannst, wenn Schäden durch die Gäste entstehen. Um abzuwägen, ob eine Kaution in deinem Fall sinnvoll ist, empfehle ich dir meinen Artikel zum Thema: Kaution in der Ferienwohnung, Vor- und Nachteile

Fassen wir die wichtigsten Maßnahmen noch einmal zusammen:

  • Mache in der Beschreibung deiner Ferienwohnung bereits klar, welche Gäste du empfängst und welche nicht.
  • Erstelle eine Hausordnung und lasse sie nach Möglichkeit vom Gast zur Kenntnis nehmen.
  • Verlange u.U. eine Kaution, um dich bezüglich der Kosten durch entstandene Schäden abzusichern.
  • Nutze sichere Zahlungsmethoden und lasse  n. Mögl. vor der Buchung den gesamten Betrag zahlen.

Was kann ich als Vermieter tun, um mich vor Problemgästen zu schützen?

Um eine sorgenfreie Vermietung zu gewährleisten, ist es sinnvoll, sich auf die eine oder andere Art zu schützen. Zunächst kannst du die Identität des Gastes vor der Buchung überprüfen, um sicherzustellen, dass es sich um eine reale Person handelt. Außerdem kannst du eine Inventarliste erstellen und bei Bedarf nach dem Aufenthalt durchgehen, um Schäden oder Diebstahl zu erkennen. Um das Risiko weiterhin zu minimieren, ist es zudem ratsam, Versicherungen für die Ferienunterkunft abzuschließen. Hier kannst du dich beispielsweise mit einer Haftpflicht-, Hausrat- oder sogar Rechtsschutzversicherung absichern. Auch die Versicherungsoptionen auf den Plattformen wie Airbnb kannst du in Anspruch nehmen, um dich vor Problemgästen zu schützen.

Tipps für den Umgang mit schwierigen Mietern

Abschließend möchte ich dir noch die wichtigsten Tipps aus meiner Erfahrung als Vermieter mit Problemgästen mitgeben, damit du auch für deine Vermietung davon profitieren kannst:

Tipp #1: Sei immer freundlich, höflich und geduldig!

Ein wertvoller Tipp, um mit schwierigen Gästen in der Ferienwohnung umzugehen, ist es, immer freundlich, höflich und geduldig zu bleiben – auch wenn es schwerfällt. Es ist leicht, auf einen unangenehmen Gast frustriert oder verärgert zu reagieren, aber es ist wichtig, dass du auch im Konfliktfall immer eine positive und professionelle Einstellung behältst. Sei aufgeschlossen für die Bedürfnisse deiner Gäste und versuche zuzuhören und zu verstehen, was sie sagen und wollen. Dieser Ansatz hilft dir dabei, Probleme effektiv zu lösen und schwierige Situationen geschickt zu meistern.

Tipp #2: Handle lösungsorientiert!

Wichtig ist außerdem: Versuche immer, eine Lösung zu finden, anstatt das Problem zu vergrößern. Natürlich solltest du auch Grenzen setzen, aber versuche immer, diplomatisch zu sein. Dadurch wirkst du keinesfalls unhöflich oder arrogant – im Gegenteil: Die meisten Menschen sind froh über passende Lösungen.

Tipp #3: Hole dir Hilfe bei erfahrenen Vermietern!

Wenn du es mit problematischen Gästen zu tun hast, kann es hilfreich sein, dich an erfahrene Vermieter oder an eine professionelle Beratung zu wenden. Diese Experten können dir helfen, die bestmögliche Lösung für dein spezielles Problem zu finden, da sie selbst sicher schon einmal in einer ähnlichen Situation waren. So kannst du von ihren Erfahrungen profitieren und zielgerichtet Lösungen für dein Problem finden.

Tipp #4: Ziehe im Notfall einen Anwalt zu Rate!

Wenn du bemerkst, dass deine Bemühungen, die Situation zu klären, nicht fruchten und sich die Gäste weigern eine Lösung zu finden, kannst du einen Anwalt zu Rate ziehen. Er kann dir helfen, die notwendigen rechtlichen Schritte einzuleiten und dir deine Optionen genau erklären. Dabei ist es sinnvoll, einen Anwalt mit Erfahrung auf dem Gebiet des Mietrechtes zu konsultieren. Dieser kann am besten deine Rechte als Vermieter und Gastgeber geltend machen. Grundsätzlich solltest du aber immer versuchen, die Probleme mit deinen Gästen freundlich und diplomatisch aus der Welt zu schaffen.

Nur im äußersten Notfall ist es ratsam, weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen, schließlich entstehen beim Hinzuziehen eines Anwaltes immer auch hohe Kosten.

Tipp #5: Pflege eine gute Beziehung zu den Nachbarn!

Durch die regelmäßige Pflege einer guten Beziehung zu den Nachbarn kannst du ebenso die Probleme mit Gästen effektiver lösen. Indem du regelmäßig Kontakt zu den Nachbarn hältst und Informationen austauschst, stellst du zunächst sicher, dass die Nachbarschaft für alle Beteiligten ein angenehmes Erlebnis ist. So kann man unangenehmen Situationen vorbeugen und gleichzeitig für ein positives Image als Ferienwohnungsvermieter sorgen. Außerdem kannst du bei einem guten Verhältnis deine Nachbarn darum bitten, dir bei Problemen oder auffälligem Verhalten deiner Gäste Bescheid zu geben, solltest du nicht selbst vor Ort sein.

Mein Fazit: Sei vorbereitet und professionell!

Kein Vermieter möchte einen Konflikt mit Problemgästen erleben, doch sie sind nun einmal Realität. Deshalb ist es wichtig, dass man sich im Voraus auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wenn du die richtigen Maßnahmen triffst, kannst du die unerwünschten Gäste loswerden. Sei dabei jedoch immer professionell und höflich in deiner Kommunikation, selbst wenn die Situation schwierig ist. Das Wichtigste ist jedoch, dass du verhinderst, dass du überhaupt in solch eine Situation kommst.

Stelle deshalb klar definierte Regeln auf und setze diese bei der Buchung um. Auf diese Weise kannst du ungewollte Gäste bereits im Vorfeld aussortieren. Achte außerdem darauf, dass deine Beschreibungen der Ferienwohnungen realistisch und transparent sind – so wird es keine bösen Überraschungen geben! Mit etwas Vorbereitung und Planung kann man also negative Erlebnisse mit unerwünschten Gästen in der Ferienwohnung vermeiden und bleibt als Gastgeber flexibel und professionell – für einen angenehmen Aufenthalt aller Beteiligten!

 
 
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