Die Inflation und steigende Energiepreise sind allgegenwärtige Themen, die aktuell unsere Gesellschaft beschäftigen. Schon im privaten Bereich haben einige mit den erhöhten Kosten zu kämpfen, doch wie gehst du als Gastgeber einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses mit dieser Situation um? Diese Frage höre ich derzeit immer häufiger, deshalb möchte ich in diesem Artikel darauf eingehen und dir meinen Ansatz und meine Tipps aus meiner Erfahrung heraus mitgeben. So kannst du für deine Vermietung praktische Methoden mitnehmen, um trotz steigender Preise das Beste für dich herauszuholen.

Inflation & Energiekostenanstieg – Die aktuelle Situation

In den letzten Jahren haben wir einen steigenden Trend bei den Energiepreisen und der Inflation beobachten können. Dies hat sich in den letzten Monaten besonders stark manifestiert. Die aktuelle Situation der steigenden Energiepreise und Inflation ist deshalb für viele Gastgeber eine große Herausforderung. Die Preise für Energie liegen aktuell 35 % über den Preisen im Vorjahr, und die Inflation liegt bei 7,9 Prozent (Stand September 2022, Quelle: Statistisches Bundesamt)- es wird sogar eine zweistellige Inflation erwartet. Dies bedeutet, dass die Preise für viele Güter und Dienstleistungen steigen und alle Anbieter ihre Preise anpassen müssen, um die steigenden Kosten zu decken. Auch wir als Vermieter von Ferienwohnungen und Ferienhäusern stehen vor dieser Entscheidung und müssen abwägen, ob und inwiefern wir die Preise für unser Angebot erhöhen und wie wir mit dieser Situation generell bei der Vermietung umgehen.

Wie du als Gastgeber auf die steigenden Preise reagierst

Soll ich meine Preise erhöhen? Wenn ja, um wie viel? Kann ich etwas tun, um den steigenden Kosten entgegenzuwirken? Diese und ähnliche Fragen stellen sich viele Vermieter von Ferienhäusern und Ferienwohnungen in diesen Tagen und deshalb möchte ich dazu auf einige wichtige Punkte eingehen und dir eine Hilfestellung geben:

Berechne die steigenden Kosten in deine Preise ein

Zuallererst ist es wichtig, dass man realistisch bleibt und nicht versucht, alle Kosten selbst zu tragen. Dies wird auf lange Sicht nicht funktionieren und kann zu ernsthaften finanziellen Problemen führen. Stattdessen solltest du deine Preise an die aktuelle Situation anpassen. Denn generell gilt: Steigende Energiekosten und die Inflation müssen immer bei der Preisgestaltung berücksichtigt werden, damit die gewünschte Marge beibehalten werden kann. Die Frage ist lediglich, wie groß der finanzielle Spielraum ist.

Gestalte die Preiserhöhung realistisch

Die Entscheidung zur Preisgestaltung sollte gut durchdacht sein, denn auch wenn die Preise steigen, sollten die Gäste nicht das Gefühl haben, zu viel für ihren Aufenthalt bezahlt zu haben. Hier sollte man zunächst realistisch sein und sich nicht von Emotionen leiten lassen. Lege deshalb die genauen Preissteigerungen deiner Kalkulation zugrunde und berechne diese in deine Preise mit ein. Überlege anschließend: Wie viel sind die Gäste bereit, mehr für einen Aufenthalt bei mir zu bezahlen und ab wann suchen sie sich lieber eine günstigere Alternative? Diese Fragestellung ist tatsächlich die schwierigste, denn die Voraussetzung hierfür ist, die eigene Positionierung bestens zu kennen und einen guten Überblick über Angebot und Nachfrage zu haben. Ohne genauere Preisanalyse mit Blick auf den Markt und den Wettbewerb ist dies wohl kaum möglich.

Unser Expertentipp:
Erhöhe die Preise nie im Nachhinein! Sobald ein Mietvertrag zustande gekommen ist, gilt dieser in der vorliegenden Form – inklusive Preis. Eine Änderung des Preises im Nachhinein ist somit in der Regel rechtswidrig.

Achte auf eine gleichbleibende Qualität

Eine weitere Herausforderung ist es dann, die richtige Balance zwischen Qualität und Preis zu finden. Als Gastgeber möchtest du deinen Gästen natürlich einen guten Service bieten und gleichzeitig möglichst hohe Einnahmen erzielen. Dies ist jedoch nicht immer einfach, da höhere Preise oft auch mit einer höheren Qualität verbunden werden. Gastgeber müssen also herausfinden, wie sie ihren Gästen einen guten Service bieten können, ohne dabei zu viel zu verlangen. Orientiere dich hier am besten an ähnlichen Ferienunterkünften und überlege, welchen zusätzlichen Service du mit möglichst geringem Kostenaufwand bieten kannst, um deinen Gästen noch mehr Qualität zu liefern.

Setze auf Kostentransparenz

Im Falle einer Preiserhöhung ist es besonders wichtig, offen und ehrlich mit deinen Gästen zu sein. Niemand erwartet von dir, dass du alles komplett umsonst machst oder dich überarbeitest – deine Gäste werden verstehen und respektieren, wenn du ihnen sagst, warum bestimmte Preise gestiegen sind oder was genau du tust, um diese Erhöhung zu rechtfertigen. Wenn du glaubwürdig bist und deine Gäste spüren lässt, dass du ihnen etwas bietest, was sich für sie lohnt, dann werden sie gerne weiterhin bei dir buchen. Informiere deine Gäste bzw. Stammgäste also im Voraus über eventuelle Preiserhöhungen. Dies gibt ihnen die Möglichkeit, sich darauf einzustellen. Informiere sie darüber, warum du deine Preise erhöht hast und was genau sie für ihr Geld bekommen. Nur so kannst du Vertrauen aufbauen und langfristige Beziehungen pflegen – gerade in schwierigen Zeiten wie diesen.

Versuche Kosten zu sparen

Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses können die Kosten für ihre Ferienimmobilie zudem auf verschiedene Arten senken. Gerade beim Stromverbrauch kann man durch den Einsatz von energiesparenden Geräten und Lichtquellen oder Smart Home Geräten die Kosten stark reduzieren. Vor allem letztere bieten dir sehr viel Kontrolle – vom Stromverbrauch bis hin zum richtigen Lüften. In meinem Artikel „Smart Home für die Ferienwohnung | Spielerei oder Wettbewerbsvorteil?“ findest du hierzu ausführliche Informationen. Aber auch die Wärmedämmung des Gebäudes spielt eine wichtige Rolle bei der Kostensenkung. Durch eine gute Wärmedämmung kann nicht nur der Energieverbrauch, sondern auch die Heizkosten gesenkt werden. Besonders effektive Tipps zum Energiesparen habe ich dir in meinen Artikel „Energiekosten in der Ferienwohnung senken: Die wichtigsten Tipps und Maßnahmen“ zusammengefasst.

smarte Steuerung auch in Ferienwohnungen und Ferienhäusern
Gerade mit Smart Home Geräten kannst du mehr Kontrolle über den Energieverbrauch in deiner Ferienwohnung gewinnen und auch bei Leerstand ferngesteuert alle Geräte steuern oder ausschalten.

Generell empfehle ich jedoch immer, in beide Richtungen zu agieren: Zum einen kannst du Energie sparen und deine Ferienwohnung oder dein Ferienhaus energieeffizienter gestalten. Zum anderen solltest du deine Preise dennoch entsprechend anpassen, schließlich möchtest du nicht bei plus/minus null rauskommen.

Die besten Tipps für dich und deine Gäste

Die aktuelle Situation mit steigenden Kosten und immer höheren Preisen ist sowohl für uns als Vermieter, als auch für die Gäste nicht leicht. Umso wichtiger ist es, dass wir uns die Situation so angenehm wie möglich gestalten. Dazu habe ich hier abschließend noch ein paar Tipps:

  1. Bleibe fair: Wenn du die Preise für deine Ferienwohnung erhöhst, solltest du immer darauf achten, dass die Erhöhung fair ist. Informiere dich über die Preise anderer vergleichbarer Unterkünfte in der Gegend und passe deine Preise auch auf Basis einer Preis- und Mittbewerberanalyse  dementsprechend an. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass deine Gäste nicht unter- oder überbezahlen.
  2. Biete alternative Zahlungsmethoden an: In Zeiten steigender Preise ist es wichtig, deinen Gästen möglichst viele Zahlungsmöglichkeiten zu bieten. Akzeptiere neben Bargeld auch Kredit- und Debitkarten sowie Online-Zahlungsmethoden wie PayPal. Auf diese Weise können sich deine Gäste flexibel entscheiden, wie sie bezahlen möchten und haben so finanziell einfach mehr Möglichkeiten.
  3. Mache attraktive Angebote: Um trotz steigender Preise weiterhin attraktiv für potenzielle Gäste zu sein, solltest du regelmäßig Angebote machen. Dazu gehören zum Beispiel Rabatte für Langzeitgäste oder besondere Angebote für deine Zielgruppen. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass deine Ferienwohnung auch in Zukunft gebucht wird.

Mein Fazit: Mit den richtigen Maßnahmen klappt’s!

Wir haben gesehen: Es ist wichtig, dass du deine Preise regelmäßig anpasst, um die steigenden Kosten zu decken. Doch diese Maßnahme ist nicht die einzige, die dir beim Umgang mit steigenden Preisen hilft! Du solltest in regelmäßigen Abständen zusätzlich herausfinden, wo du Kosten sparen kannst, und auch den Service für deine Gäste stetig optimieren. Mit den erwähnten Angeboten und Maßnahmen kannst du die steigenden Kosten schließlich meistern und auch bei einer Preiserhöhung eine Preisakzeptanz schaffen.

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